MENTALTRAINING
Michele Ufer schreibt in seinem Buch „Mentaltraining für Läufer“: „Laufen ist zu 90% Kopfsache, der Rest ist mental.“
Es gibt wahrscheinlich kaum einen Satz, den wir in unseren Trainings so oft wiederholt haben, wie diesen. Immer wieder erstaunlich zu sehen, welchen Unterschied es macht, mit welcher Einstellung man in einen Wettkampf, in jedes einzelne Training geht.
Verlierst Du z.B. im Intervalltraining einige Sekunden gegenüber der Zielpace, kannst Du Dich natürlich fertig machen, Dich beschimpfen, dass Du nicht durchgezogen hast, dass Du die Leistung hättest bringen müssen und dass das Training nun völlig „hin“ ist, weil Du es ja sowieso nicht schaffst die vorgenommene Leistung zu bringen, usw. usw.
Das prägt sich dann prima ein und bietet auch für das nächste Intervalltraining besten Nährboden für eine negative Einstellung, die sich dann wahrscheinlich auch bewahrheitet. „Self-fulfilling-prophecies“ also. Glücklicherweise funktioniert das ganze auch super anders herum ! Man kann sich auf Erfolg konditionieren, zumindest, wenn man sich realistische Ziele setzt. Sätze wie „Du kannst alles schaffen, was Du nur willst“ sind natürlich ausgemachter Blödsinn.
Nicht jeder ist Eluid Kipchoge oder Usain Bolt und wird es – egal unter welchen Bedingungen – schaffen, einen Marathon unter zwei Stunden oder 100 m in 9,58 sec. zu rennen, wenn er es nur will und ausreichend trainiert.
Sehr sicher trainierten Amanal Petros (Deutscher Rekordhalter auf der Marathon – Distanz mit 2:07:18) oder Julian Reus (Deuscher Rekordhalter im 100 m Sprint mit 10,01 sec) nicht weniger oder schlechter als die Weltrekordhalter. Dennoch kann jeder für sich sehr viel erreichen und noch ein bisschen mehr. Mental kann man alles trainieren: seine Einstellung zum Trainingsverlauf, den Wettkampf, seine Lauftechnik, sogar Trainings an sich in Verletzungsphasen. In der wissenschaftlichen Forschung konnte z.B. bei nur mental ausgeführtem Krafttraining ein Muskelzuwachs nachgewiesen werden. Selbstverständlich nicht in dem Umfang, als wenn tatsächlich Gewichte gestemmt werden – aber immerhin !
Es gibt viele prominente Beispiele für mentales Training und seine Erfolge. Als Carl Lewis erstmals die 100 m in unter 10 Sekunden sprintete und im Interview gefragt wurde, wie er sich denn fühle, nun, da er erstmals die 10 Sekunden unterschritten habe, antwortete er „Well, it was‘t for the first time ! I did it many times before !“ Carl Lewis also hat das Rennen immer und immer wieder gedanklich absolviert und sah
sich unzählige Male sein großes Ziel erreichen.
Ein weiteres sehr prominentes Beispiel ist Robert Lewandowski. Der weltklasse Torschützenkönig ist bekannt dafür, dass er nicht nur im realen Training, sondern auch mental Bewegungsabläufe, Ballannahmen und Torschüsse immer und immer wiedertrainiert. Du hast Interesse daran ? Sprich uns an !